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AutorenbildMarc Rohde

Eisbaden: Vorteile und Anleitung

Das Eisbaden, auch als Kaltwassertherapie bekannt, gewinnt zunehmend an Beliebtheit in der Gesundheits- und Wellness-Community. Diese Praxis, bei der man sich für kurze Zeit in sehr kaltes Wasser begibt, bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, von der Verbesserung der Durchblutung bis zur Stärkung des Immunsystems. In diesem Artikel werden die Vorteile des Eisbades erläutert und Tipps gegeben, wie man es sicher und effektiv durchführen kann.


Ein Mann badet im gefrorenen Wasser
Eisbaden erhöht die Resilienz gegenüber Stress

Vorteile des Eisbades

Verbesserte Durchblutung: Das Eintauchen in kaltes Wasser bewirkt eine sofortige Verengung der Blutgefäße (Vasokonstriktion), gefolgt von einer Erweiterung der Gefäße (Vasodilatation) nach dem Verlassen des Wassers. Dies fördert die Durchblutung und den Sauerstofftransport zu den Muskeln und Organen (Tipton et al., 2017).


Reduktion von Entzündungen und Muskelkater: Eisbäder können die Entzündungsreaktionen im Körper reduzieren und helfen, Muskelkater nach intensiven körperlichen Aktivitäten zu lindern. Dies macht sie besonders beliebt bei Sportlern und Fitnessbegeisterten (Bleakley et al., 2010).


Stärkung des Immunsystems: Regelmäßiges Eisbaden kann das Immunsystem stärken, indem es die Produktion von weißen Blutkörperchen und die Aktivität der natürlichen Killerzellen erhöht, die für die Abwehr von Infektionen verantwortlich sind (Janský et al., 1996).


Verbesserung der mentalen Gesundheit: Das kalte Wasser stimuliert die Freisetzung von Endorphinen und anderen Neurotransmittern, die die Stimmung verbessern und Stress reduzieren. Es kann auch helfen, Symptome von Depressionen und Angstzuständen zu lindern (van Tulleken et al., 2018).


Erhöhte Resilienz gegenüber Stress: Durch die Exposition gegenüber kaltem Wasser lernt der Körper, besser auf Stress zu reagieren. Dies kann die allgemeine Stressresistenz erhöhen und die Fähigkeit verbessern, mit alltäglichen Belastungen umzugehen (Knechtle et al., 2019).


Wie man ein Eisbad richtig durchführt

Vorbereitung: Fülle eine Badewanne oder einen großen Behälter mit kaltem Wasser und füge Eis hinzu, bis die Wassertemperatur zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegt.

Trage leichte Kleidung oder Badebekleidung, um den Kontakt mit dem kalten Wasser zu erleichtern.


Langsame Anpassung: Beginne mit kürzeren Zeiträumen im kalten Wasser und steigere die Dauer allmählich. Starte mit 1-2 Minuten und erhöhe die Zeit nach und nach auf maximal 10-15 Minuten.


Atmungstechniken: Konzentriere dich auf langsame und tiefe Atmung, um den Körper zu entspannen und den Schock durch das kalte Wasser zu minimieren. Vermeide schnelles und flaches Atmen.


Nach dem Eisbad: Trockne dich gründlich ab und ziehe warme Kleidung an. Es ist wichtig, den Körper wieder aufzuwärmen, aber vermeide direktes heißes Wasser, da dies den Blutdruck stark verändern kann.

Trinke warmen Tee oder eine andere warme Flüssigkeit, um den Körper von innen heraus zu wärmen.


Regelmäßigkeit: Um die Vorteile des Eisbades voll auszuschöpfen, sollte es regelmäßig durchgeführt werden, aber achte darauf, deinem Körper genügend Erholungszeit zwischen den Bädern zu geben.

Sicherheitshinweise


Gesundheitscheck: Konsultiere einen Arzt, bevor du mit dem Eisbaden beginnst, insbesondere wenn du unter gesundheitlichen Problemen leidest oder unsicher bist.


Nicht allein: Führe das Eisbad nicht allein durch. Es ist sicherer, eine andere Person in der Nähe zu haben, falls es zu Problemen kommt.


Körperliche Signale beachten: Höre auf deinen Körper und beende das Bad sofort, wenn du dich unwohl fühlst oder Anzeichen von Unterkühlung verspürst.


Fazit zum Eisbaden

Eisbaden bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile, von der Verbesserung der Durchblutung und Reduktion von Entzündungen bis zur Stärkung des Immunsystems und Verbesserung der mentalen Gesundheit. Mit der richtigen Vorbereitung und Durchführung kann das Eisbaden eine wertvolle Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil sein. Achte stets darauf, sicherheitsrelevante Aspekte zu berücksichtigen und auf die Signale deines Körpers zu hören.


Quellen

Bleakley, C. M., Davison, G. W., und Coulter, E. P., 2010. Cryotherapy and inflammation: Evidence beyond the cardinal signs. Physical Therapy in Sport, 11(4), pp. 207-212.

Janský, L., Pospisilova, D., Honzova, S., Ulicny, B., Svobodova, Z., und Zeman, V., 1996. Immune system of cold-exposed and cold-adapted humans. European Journal of Applied Physiology and Occupational Physiology, 72(5-6), pp. 445-450.

Knechtle, B., Chlíbková, D., Nikolaidis, P. T., und Rosemann, T., 2019. Cold water swimming: Benefits and risks. Springer International Publishing.

Tipton, M. J., Collier, N., Massey, H., Corbett, J., und Harper, M., 2017. Cold water immersion: kill or cure?. Experimental Physiology, 102(11), pp. 1335-1355.

van Tulleken, C., Tipton, M., Massey, H., und Harper, C. M., 2018. Open water swimming as a treatment for major depressive disorder. BMJ Case Reports, 2018, bcr-2018-225006.

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