Wie macht man externe Kurstrainer zum wertvollen Bestandteil des Teams?
Boutique Gyms setzen seit ihrer Gründung auf die Ausbildung ihrer Trainer und die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Mitarbeiter. In den Anfangsjahren wurde dieses Konzept oft belächelt und nicht ernst genommen.
Kleine Gruppen schienen nicht als tragfähiges Geschäftsmodell, und der Aufwand schien den möglichen Return on Investment pro Quadratmeter zu übersteigen. Große 24/7-Fitnessstudios mit Geräten und Flächenvermietung erschienen Investoren als lukrativere Option. Ausrüstung spielte und spielt immer noch eine entscheidende Rolle. Die Hoffnung, durch digitale Endprodukte eine stärkere Bindung zur Zielgruppe herzustellen, hat sich in vielen Fällen nicht erfüllt.
In dieser Zeit, in der Menschen wieder näher zusammenkommen und nach Interaktion suchen, gewinnen zwischenmenschliche Beziehungen an Bedeutung. Dennoch bleibt die Digitalisierung ein wichtiger Bestandteil des Geschäfts, den auch analoge Trainer nutzen sollten.
TRAINERAUSBILDUNG = PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG = CHANCE
Die aktuelle Situation bietet die Gelegenheit, Dinge anders anzugehen und die im Online-Bereich erworbenen Erkenntnisse in den Studioalltag zu integrieren. Der wichtigste Bereich dafür ist der Kursbereich und die Mitarbeiter, die ihn zu einem Erlebnis machen.
PEOPLE DRIVEN BUSINESS
Denn eins ist sicher: Vor der Pandemie war es so, und nach der Pandemie ist es umso mehr der Fall. Der Kursbereich war schon immer ein "People-driven-business". Nach der Umstellung der Mitglieder auf Online-Betreuung ist es nun wichtig, dass Trainer ihre neu gewonnene Community in die Studios mitbringen. Dies birgt echtes Potenzial. Echte Fans wechseln Studios, weil sie während der Pandemie ein neues sportliches Vorbild in ihrem Online-Trainer gefunden haben, der trotz der Einschränkungen Wege gefunden hat, die Menschen zu erreichen und sie bei Bewegung, Ernährung, guter Laune und Motivation unterstützt hat.
DIE BINDUNG ZU DEN (KURS)TRAINERN - UNABHÄNGIG VOM FITNESSSTUDIO - IST GESTIEGEN WIE NIE ZUVOR.
Die Trainerausbildung und Persönlichkeitsentwicklung sind entscheidend für die Durchführung von Trainingsgruppen mit hoher Qualität und Personal-Training-Flair. Sie vermitteln Know-how, bauen das Selbstbewusstsein der Kunden auf, fördern die Verantwortung und Verbindlichkeit der Trainer gegenüber den Kunden und erzeugen Motivation und Engagement durch Commitment (zum Beispiel in Form von 4-wöchigen Online-Kursen). In diesen Zeiten suchen Menschen verstärkt nach Möglichkeiten, gemeinsam Sport zu treiben.
Welche Faktoren beeinflussen also maßgeblich den Erfolg des Kursbereichs? Dies kann nicht pauschal beantwortet werden, aber wir möchten drei Faktoren näher betrachten.
Welchen Anteil haben (Kurs)Trainer am Erfolg eines Kursbereichs? Trainer sind nach wie vor der wichtigste Ansprechpartner für Mitglieder und verantwortlich für eine außerordentliche Mitgliederbindung. Um diese Strategie erfolgreich umzusetzen, müssen die sozialen Kompetenzen der Trainer gefördert werden. Soziale Intelligenz ist hierbei von entscheidender Bedeutung.
SOZIALE INTELLIGENZ: DIE FÄHIGKEIT, ANDERE UND IHRE EMOTIONEN ZU VERSTEHEN UND ANGEMESSEN ZU REAGIEREN. Dazu gehören aktives Zuhören, Empathie und mehr. Die zwischenmenschliche Bindung erfolgt nicht mehr nur über Übungen oder Choreografien, sondern vor allem über die Persönlichkeit, Nähe und das Verständnis des Trainers.
PERSONALITY Mitglieder möchten nicht nur eine von vielen Personen in einer Gruppe sein, genauso wenig wie sie wollen, dass der Trainer, dem sie folgen, einer von vielen ist. Der Wunsch nach herausragenden Persönlichkeiten zur Identifikation wächst in allen Bereichen, sowohl bei Mitgliedern als auch bei Trainern. Eine gute Trainerausbildung und die Entwicklung der Trainerpersönlichkeit sind daher von entscheidender Bedeutung.
ICON BUILDING Beispiele wie Peloton, Barry's Bootcamp, Orange Cycle und andere Boutique Gyms betreiben bereits Icon-Building auf ihren Websites. Durch eigene Imagevideos für jeden Coach, Lebensgeschichten, Playlisten und Rezepte können sich Mitglieder besser mit ihren Trainern identifizieren. Dies kann dazu beitragen, loyale Mitarbeiter unter den Freiberuflern zu gewinnen.
GOOD COP, BAD COP Trainer können nachhaltige Bindungen schaffen, sind jedoch auch dafür verantwortlich, dass Mitglieder sich gegen einen Kurs oder ein Studio entscheiden. Die Macht der Trainer in Bezug auf die Studios wird durch die gestiegene Unabhängigkeit, die sie durch die Online-Community erlangt haben, weiter wachsen. Trainer und ihre Persönlichkeit werden daher in Zukunft noch wichtiger sein, um sich von Mitbewerbern abzuheben.
Wie können Studioinhaber (Kurs)Trainer fördern und entwickeln, damit diese zufrieden sind und sich dies in der Kursqualität widerspiegelt? Die Rekrutierung und Einarbeitung sind der erste Schritt für zufriedene Mitarbeiter. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu setzen und eine gut strukturierte Einarbeitung sowie Qualitätsleitfäden bereitzustellen. Es ist auch wichtig, klare Erwartungen und Ziele festzulegen und regelmäßige Mitarbeiterentwicklungsgespräche zu führen.
Wertschätzung und Anerkennung sind entscheidend, insbesondere für Freiberufler, die oft nicht als Teil des Teams angesehen werden. Eine Einladung zum Teamabend kann viel bewirken.
Individuelle Förderung und psychologische Sicherheit sind wichtige Faktoren für die Weiterentwicklung der Trainer. Jeder Mensch möchte sich weiterentwickeln, und die Schaffung einer Umgebung, in der unangenehme Wahrheiten ausgesprochen werden können und Fehler akzeptiert werden, ist entscheidend.
Feedbackkultur: Um diese Faktoren zu unterstützen, sollte eine verbindliche Kommunikationslinie herrschen, die auf positiver Entwicklung und Aufbau ausgerichtet ist. Eine aktive Feedbackkultur kann dazu beitragen, die Bindung der Trainer zu stärken und ihre Kompetenz.
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