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Wording-eine einheitliche Sprache im Fitnessstudio

Wording-eine einheitliche Sprache im Fitnessstudio und warum diese so wichtig für positive Kundenerlebnisse und ihr Qualitätsmanagement ist

Wording-eine einheitliche Sprache im Fitnessstudio zu finden stellt viele Betreiber vor eine große Aufgabe. In diesem Artikel möchte ich verdeutlichen, wie wichtig es ist, innerhalb eines Fitnessstudios und unter den Trainern die selbe Sprache zu sprechen. Deshalb ist dieser Artikel in 2 Segmente aufgebaut.

  1. Definition „Wording“ und was das bedeutet und wie man zur Qualitätssicherung eine einheitliche Sprache im Team installiert!
  2. Eine praktische Liste (am Ende des Artikels) mit Übersetzungen , um Anglizismen präzise vom „Trainerslang“ auf deutsch zu übersetzen.

Beide Punkte sind für alle Mitarbeiter in einem Unternehmen wichtig. Dabei spielt es keine Rolle, welche Vorbildung jemand hat, oder wie lange er schon im unternehmen arbeitet. Das Wording, also die verwendeten Begriffe für Maschinen, Übungen, Körperteile oder Bewegungsrichtungen sollten für alle im Team verbindlich sein. Warum?

DIe Antwort ist einfach. Um die Kommunikation mit dem Kunden barrierefrei und einfach zu halten. Wir als Team nutzen unsere professionellen Fähigkeiten und einigen uns auf eine allgemeingültige und verbindliche Kommunikation den Kunden gegenüber. Dieser kann sich also darauf verlassen,  dass wir uns an seinen Bedürfnissen orientieren. Das macht es ihm – dem Kunden leichter- sich auf auf den Coachingsprozess einezulassen. Denn warum sollte der Kunde sich jedes Mal beim Kontakt mit dem Team auf ein individuelles Wording und eine individuelle Vorgehensweise einstellen müssen. Der Kunde ist König und das gesamte Team sollte sich im Interesse des Unternehmens auf eine einheitlioche Kommunikation einigen.

Vorteil: Eine einheitliche Kommunikation und Coachingmethode, die als Prozess installiert ist, gibt zudem SIcherheit für alle Beteiligten. Neue Mitarbeiter können mit einer eigens entwickelten Kommunikationshilfe (Handout, Video, App) die Standards lernen und der Bereichsleiter ist somit in der Lage überhaupt Inhalte, die das Team liefert, überprüfbar bzw. „coachable „zu gestalten.

Das ist die Grundlage, um überhaupt ein Qualitätsmanagement entstehen zu lassen.  Die Königsdisziplin wäre zu der Kommunikation noch eine Feedbackkultur im Unternehmen zu installieren und so eine ständige, sich aufwärtsdrehende Spirale der Entwicklung zu schaffen. Auf diese Weise könnte man zudem den Wunsch nach Feedback in alle Hierachieebenen gewährleisten und so zu einer höheren Zufiredenheit und Wertschätzuung für die angestellten Trainer kommen.

Aber nähern wir uns dem Thema schrittweise. Egal ob Trainer oder Mitglied. Es geht doch immer um Menschen, deren Bedürfnisse befriedigt werden sollen. Sei es SIcherheit, Anerkennung oder der Wunsch der individuellen Entwicklung.

Als Grundlage gilt: Jeder Mensch möchte verstehen, was man ihm mitteilt. Wenn er etwas „versteht“ fühlt er sich sicher. Er kann darauf antworten, es anwenden und das Selbstbewusstsein und die dadurch entstehen Handlungen steigern seine Selbstwirksamkeit. Dies macht ihn unabhängig und selbstständig und befriedigt diverse Grundbedürfnisse des Menschen.

Trotzdem handeln viele Kollegen in unserer Industrie nicht nach diesem Grundprinzip. Kein Erwachsener möchte sich „doof“ vorkommen oder nicht verstehen, was der Gegenüber gerade sagt. Wenn wir aber als Team im Studio unterschiedliche Bezeichnungen der Maschinen oder Übungen nutzen, provozieren wir allerdings tagtäglich diesen Zustand bei unseren Mitgliedern.

 

Wording-eine einheitliche Sprache im Fitnessstudio

Zur Hilfe: Vielleicht können wir uns alle mal daran erinnern wie es war, als wir das erste Mal in einem fremden Land gestanden haben und etwas bestellen wollten? Der Gegenüber antwortete in einer Sprache, die uns unverständlich ist und wir stehen hilflos vor ihm und müssen leider mit den Schultern zucken. Erinnerst du dich? Genau dieses Gefühl haben unsere Mitglieder wenn wir Fachsimpeln oder Fremdsprachen nutzen um zu beweisen, wie toll wir doch sind und was wir alles wissen!

Think outside the box

Don´t be the King, be the Kingmaker

Darüber hinaus läßt sich darüber diskutieren, ob wir so ein positives Erlebnis beim Mitglied hervorrufen und die Kundenbindung dadurch stärken oder eher die Frustrationsschwelle erhöhen. Gut, die Frage war rhetorisch gemeint und jedem dürfte klar sein, dass dies der falsche Weg ist. Wenn wir schon Fremdwörter benutzen, dann bitte alle die gleichen.

Hierbei lasse ich auch die Ausreden diverser Trainer nicht gelten, wie z.b. “ ich mache das immer so“, oder „ich hab noch nie was anderes zum Squat gesagt“. Eine weitere Herausforderung ist das Aufkommen diverser Trends aus der ganzen Welt.  Viele Konzepte nutzen unterschiedliche Namen für ein und die selbe Übungen. Warum? Logisch –  um sich abzugrenzen. Aus Marketingsicht Level 1 kann man das verstehen.

Wie soll man sonst was verkaufen, was es schon gibt?

Aus Marketingsicht Level 3 allerdings warte ich persönlich sehnsüchtig darauf, dass jemand kommt, der die Konzepte „easy to use“ für unsere Kunden macht und sich darauf konzentriert, dass die Mitglieder leichten Zugang zu den Übungen und ihren Bezeichnungen haben. Dazu gehört für mich eine einheitliche Sprache.

Gerade das erfolgreichste Fitnesskonzept der Welt „Crossfit“ bringt viele neue Bezeichnungen mit sich, welche von vielen Kollegen als die Eierlegendewollmilchsau gefeiert und gehyped werden. Nun findet man diese Begriffe immer mehr auf dem klassischen Gymfloor und damit auch zunehmend mehr Verwirrung bei den Mitglieder. Was ist es denn nun? Ein Klimmzug, ein Pull up, ein Chin Up, Kipping, Butterfly? Strict Pull Up? Oha…deshalb Wording-eine einheitliche Sprache im Fitnessstudio.

Schnellkraft, Athletik, Kettlebell, Training

Um dies zu vermeiden liegt es an der Geschäftsführung klar zu kommunizieren, welche Linie im Unternehmen herrscht und welche Formulierungen in welchen Bereichen des Gyms kommuniziert werden. (Tipp in eigener Sache: Natürlich kann man so etwas auch in einem meiner angebotenen Workhops erarbeiten und das Team so an diesem QM Prozess beteiligen und für eine höhere Akzeptanz der Maßnahme sorgen).

 

Vorteile eines Standards:

  1. Langfristige Orientierung
  2. Ein Handbuch z.B. legt die Formulierungen fest und sorgt so für Qualität
  3. Neue Trainer können schneller ins Team integriert werden (Vorlernen)
  4. Das Know How bleibt im Unternehmen
  5. Bei interne Schulungen können die Mitarbeiterleistungen überprüft werden
  6. Einheitliche Begriffe geben Sicherheit in der Kommunikation nach aussen
  7. Einheitliche Bezeichnungen machen es den Kunden leicht, egal bei welchem Ansprechpartner, leicht folgen zu können
  8. Altbekanntes schafft Vertrauen.
  9. Man spart enorm viel Zeit

 

Oben habe ich ja schon kurz erklärt, wie es zu den unterschiedlichen Bezeichnungen kommt. Eine weitere Begründung liegt in der Ausbildung der Trainer. Grundübungen sind immer die selben – deshalb heissen sie ja so ;-). Aber aufgrund von unterschiedlichen Einstiegsszenarien der Kollegen in den Fitnessmarkt entstehen eben unterschiedliche Bezeichnungen. Die sind auch nicht falsch sondern nur manchmal anders. Nicht falsch verstehen, denn auch ich bin ein großer Freund von Kreativität in der Namensgebung. Z.B. wenn ich mit Kindern arbeiten nutze ich gerne Bildsprache um die Bewegung zu verdeutlichen. (Superman, Krabbe, Spiderman etc).

Aber schauen wir mal auf zunächst auf 3 mögliche, unterschiedliche Berufsausbildungen/Jobs die in der Fitness innerhalb eines Studios zu finden sind:

 

1) Physiotherapeuten –

Vor vielen, vielen Jahren hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen….ok, ganz so lang ist das nun nicht her, aber als ich mit dem Fitnesssport 1992 begonnen habe, waren die Trainer bei uns im Gym ausgebildete Physiotherapeuten. Die Sprache in der sie ausgebildet wurden war bei den Fachtermini eben Latein. Wie sonst soll auch der Austausch auf Augenhöhe mit Ärzten gewährleistet sein. Der Ursprung ist die medizinisch-therapeutische Grundausbildung. Englische Begriffe waren in der Zeit eher die Seltenheit.

 

Persönliche Notiz:

Das erste Mal bin ich damit konfrontiert worden, als in meinem Studio „Spinning“ angeboten worden ist. Damals ein neues Konzept – in dem Fall von der Firma Keiser im Jahr 1997. (Ich fand es seltsam und finde es immer noch komisch mit dem Rad auf der Stelle zu stehen, was  aber nicht viel bedeutet, denn mittlerweile hat sich das Konzept ja weltweit durchgesetzt). Jedenfalls war der Bizeps Curl für mich schon immer klar, aber der Name „Spinning“ hat bei mir für Verwunderung ausgelöst.

 

2) Aerobictrainer

Auf einmal wurden im Kursraum nur noch englische Begriffe eingesetzt . Dank Sydney Rome und Jane Fonda in den 80ern. Spandexanzüge, Stirnbänder und Stulpen und plötzlich heißt der Knie-Zug „Knee Lift“, der Hampelmann  „Jumping Jack“ und Bauchmuskeltraining „Coretraining“. Aber Moment – schon hier im Kursraum gab es für mich gleich die nächste Verwirrung. Denn in der „Gesunder-Rücken-Stunde“ waren die Begriffe weiterhin deutsch. Aha, soso…

 

Jetzt alles auf englisch, oder wie?

 

Wording – eine einheitliche Sprache im Fitnessstudio: Wäre es demnach also ratsam alle Kurse und Trainings pauschal auf deutsch oder englisch zu unterrichten? Entgegen dem, was ich oben geschrieben habe: Nein. Denn der Kunde steht bei allem im Fokus. Man muss ganz sicher differenzieren. Nun helfen die guten, alten W-Fragen: Wo, wann, was, wie, warum findet etwas statt? Mit der Beantwortung klärt sich dann schon viel auf:

  1. Trainingsfläche und/oder Kursraum?
  2. Uhrzeiten des Angebotes!
  3. Zielgruppen und Trainingsziele!
  4. Bestandteil des eingekauften Konzeptes?
  5. als Systemgrundlage erforderlich?

Fest steht, dass z.B. der Kurs am Dienstag 17.00h immer das selbe Wording (Sprache und Bezeichnung) haben sollte. Dies muss Trainer unabhängig sein. Egal ob Heike oder Frank unterrichten. (Vielleicht gibt es im Studio Kursprofile aus denen diese Infos entnommen werden können?)

 

3) Athletik/Performancecoach

Aber als wenn das nicht reichen würde, gibt es dann noch die Trainer, die aus dem Performance- oder Profibereich kommen. Hier ändert sich nicht nur das Wording sondern auch meistens die Ausdrucksweise/Höflichkeitsformeln. (Nicht bös gemeint).  Zur Verdeutlichung des Unterschieds: Kunden eines Fitnessstudios besuchen freiwillig das Gym. Sie erwarten eine freundliche   Dienstleistung. Wir Studiotrainer werden also für eine Dienstleistung vergütet die eben auch die Höflichkeitsformen mit einschließt . Performance- oder Profitrainer haben als größten Anspruch/Erwartung von Vereins- oder Studioseite die Verbesserung der Athleten und daraus resultierende Wettkampfsiege. Die intrinsische Motivation bei den Profisportlern ist um vieles höher als die durchschnittliche Motivation unserer Studiomitglieder. Alleine aus dieser veränderten Haltung von Trainer und Sportler sind die Proficoaches eine andere Ansprache gewohnt.

 

Wichtig ist der Austausch und die gemeinsame Linie

 

Wenn Du als Studiobesitzer nun diese 3 besonderen Mitarbeitertypen erfolgreich in deiner Firma zusammenbringen willst, hilft eine gemeinsames Wording weiter. Neben den vollkommen unterschiedlichen Motivationen der Trainer verbindet diese Ressource die Trainertypen und hilft Gemeinsames denken zu unterstützen.

Mit welchen Coachingmethoden Du das gemeinsame Wording untermauern und neben dem Qualitätsmerkmal in deinem Studio ein Erlebnis für deine Mitglieder schaffst, liest du im nächsten Artikel. Wenn Du Fragen hast oder Interesse an einer Inhouseschulung/Coachingworkshop mit deinem Team, freue ich mich über deine Email an info@elbsprint.de entweder zum Thema Wording-eine einheitliche Sprache im Fitnessstudio oder anderen Themen.

 

2. Eine praktische Liste mit den Übersetzungen: Trainer – Deutsch – Deutsch -Trainer.

 

Hier findet ihr alle Begriffe, die wir Trainer am Tag nutzen um euch ein tolles Trainingserlebnis zu ermöglichen. Sicherlich fragt sich der ein oder andere warum das alles englisch sein muss? Aber viele Trends kommen eben aus den USA und nutzen eben auch die Sprache. Aber hier ist endlich die Lösung für die Leute, die für die englischen Bezeichnungen  ein bißchen Support brauchen. Steigen wir mal leicht ein:

Körper =  Body 🙂

  • abdomen – Unterleib
  • armpit – Achselhöhle
  • ankle – Fußfessel
  • abs – abdominals – Bauchmuskeln
  • butt/booty/buttocks – Hintern
  • chest/pectoralis – Brust
  • core – Rumpf
  • forearm – Unterarm
  • forehead – Stirn
  • flesh – Fleisch
  • guns – Bizeps
  • hip – Hüfte
  • heel – Ferse
  • index finger – Zeigefinger
  • ischios – Ischiocurale Muskulatur (Beinrückseite der Oberschenkel)
  • intestines – Damm
  • jaw – Kiefer
  • legs – Beine
  • palm – Handfläche
  • pelvis – Becken
  • core/trunk – Rumpf
  • ribcage – Brustkorb
  • stomach – Magen
  • spine – Wirbelsäule
  • spinal cord – Rückenmark
  • thigh – Oberschenkel
  • throat – Kehle
  • torso – Oberkörper
  • vein – Ader
  • wrist – Handgelenk
  • windpipe – Luftröhre

Bewegung – movement

  • push/press – drücken
  • pull – ziehen
  • drop – senken
  • turn – drehen
  • rotate – drehen / rotieren
  • lift – anheben
  • hold – halten –
  • release – lösen / entspannen
  • contract – anspannen

Richtung – directions

  • up – oben
  • down -unten
  • Increase – ansteigend
  • decrease – abfallend
  • lateral – seitlich
  • frontal – vorn
  • posterior – hinten

Atmung – breath

  • inhale – einatmen
  • exhale – ausatmen

Wenn du in dem Zusammenhang weitere Infos über Trends suchst schaue doch mal in diesem Bericht über Boutique Gyms und wie dieser Trend dein Sportlerleben nochmal neu definieren kann.